Die Arbeiterwohnhäuser

Nachdem die Militärverwaltung das Gut für 100 Jahre von der Königlichen Hofkammer gepachtet hatte, begann eine völlige Umgestaltung des Gutsdorfes. Nach und nach ließ man die alten Rauchkaten, die baufälligen Ställe, die Schmiede und das Wohnhaus des Schmiedes abbrechen. Neben neuen Ställen und Beamtenhäusern wurden auch Wohnhäuser für die auf dem Remontedepot beschäftigten Arbeiter gebaut. Hier fanden also Tagelöhner wie Gespannführer, Kutscher, Remontewärter und Landarbeiter mit ihren Familien eine Unterkunft. Die ersten Arbeiterwohnhäuser wurden 1898 gebaut. Es entstanden neun  Arbeiterwohnhäuser mit insgesamt 38 Wohnungen. Ein Sechs-Familien-Arbeiterwohnhaus in der jetzigen Schulstr., ein Sechs-Familien-Arbeiterwohnhaus in der jetzigen Hauptstr., ein Zwei-Familien-Arbeiterwohnhaus in der jetzigen Hauptstr., zwei Vier-Familien-Arbeiterwohnhäuser in der jetzigen Hauptstr., drei Vier-Familien-Arbeiterwohnhäuser im jetzigen Heisterberg und ein Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus auf dem Flotthof. Zusätzlich entstand eine Wohnkate (Schnitterkate) für Saisonarbeiter in der heutigen Hauptstr. 25. Die Schnitterkate (auch Saisonarbeiterhaus genannt) war aber in den Wintermonaten nicht bewohnt.

Arbeiterwohnhaus in der Schulstr.
Arbeiterwohnhaus in der Schulstr.

Das Arbeiterwohnhaus in der heutigen Schulstraße wurde irrtümlich in der Schleswig-Holstein Topographie, Band 4, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, als Schnitterhaus bezeichnet.
Das Arbeiterwohnhaus war für 6 Familien zu Beginn der „Remontezeit“ (um 1900) erbaut wurden.

Auf dem Hinterhof befanden sich Ställe für die Schweine und Hühner der 6 Familien. 

Arbeiterwohnhaus
Zwei-Familien-Arbeiterwohnhaus in der Hauptstr.

Dieses Arbeiterwohnhaus befand sich in der heutigen Hauptstr. 15 und war ein 2 Familien- Wohnhaus. Nach dem Ende der „Remontezeit“ kaufte Gerhard Olthoff aus Wiemersdorf das Haus für seinen Bruder Johann. Im Dezember 1973 brannte das Haus ab.

Sechs-Familien-Arbeiterwohnhaus
Sechs-Familien-Arbeiterwohnhaus in der Hauptstr.

Dieses Sechs-Familien-Arbeiterwohnhaus befand sich in der heutigen Hauptstr. 24 und 26 (wo sich heute zwei schöne Einfamilienhäuser befinden). Auf dem Hinterhof befanden sich Ställe für die Schweine und Hühner für die 6 Familien. Das Mehrfamilienwohnhaus und die kleinen Ställe wurden um 1980 abgerissen.

Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus
Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus in der Hauptstr.

Ehemaliges Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus in der heutigen Hauptstr. 11 und 13, erbaut wie alle anderen Arbeiterhäuser um 1900. Bei diesem Wohnhaus hat es allerdings nach der „Remontezeit“ eine Gebäudeerweiterung in westlicher Richtung (linke Seite auf diesem Bild) gegeben, um eine Gaststube und einen Kolonialwarenhandlung (die Kolonialwarenhandlung war auf der rechten Seite von der Eingangstür) einzurichten.

Links an der Gaststube wurde im Jahre 1950 eine hölzernere Baracke erstellt, die zugleich als Festsaal und Turnhalle diente.

Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus
Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus; Ecke Heisterberg/ Hauptstr.

Östliche Giebelwand des ehemaligen Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus in der heutigen Hauptstr. 7 und 9.

In der östlichen Gebäudehälfte wohnte bis in den 70er Jahren das Ehepaar Logemann, die im Hausflur Milch verkauften, um ihre Rente aufzubessern. Wer Milch kaufen wollte, musste selbst ein kleine Milchkanne mitbringen. Frau Logemann schöpfte die Milch mit einer metallischen Kelle aus einer großen verzinkten, eisernen Kanne und füllte dann die Milch in den von den Kunden mitgebrachten Milchkannen.

Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus
Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus im Heisterberg

Das ehemalige Vier-Familien-Arbeiterwohnhaus im jetzigen Heisterberg. Die Vier-Familien-Arbeiterwohnhäuser im Heisterberg 5 und im Heisterberg 7 sind zur gleichen Zeit  gebaut wurden. Auf dem Hinterhof befanden sich Ställe für Hühner und Schweine. Nach der Aufsiedlung im Jahre 1922 und 1929 wurde der rechte bzw. östliche Gebäudeflügel als Kuhstall umgebaut. Der linke Gebäudeflügel diente als Wohnhaus. Ende der 90er Jahre baute man den westlichen Gebäudeflügel wieder zu einen Wohnhaus um.