Die Schnitterkate

Schnitterkate
Die Schnitterkate (auch Saisonarbeiterhaus genannt)

Die ehemalige Schnitterkate befindet sich in der heutigen Hauptstr. 25.

Sie wurde 1898 zur Unterbringung der Saisonarbeiter, die zur Erntezeit aus den Ostgebieten kamen, gebaut. Als Baumaterialien verwendete man die noch guterhaltenen Holzbalken und Ziegelsteine der zuvor abgerissenen Rauchkaten (Rauchkaten waren kleine Holzfachwerkwohnhäuser mit einer offenen Feuerstätte). Man findet also in der ehemaligen Schnitterkate die alten, schon vor langer Zeit abgerissenen Hardebeker Wohnkaten wieder.

Frau Jutta Felgendreher berichtete in Ihrer Arbeit „Hardebek in Vergangenheit und Gegenwart“  folgendes über die Saisonarbeiter:
„Von April bis Oktober zog man noch etwa 50 ausländische oder andere fremde Landarbeiter aus den deutschen Ostgebieten heran, die sogenannten Saisonarbeiter. Die ausländischen Arbeiter waren durchweg Polen. Manche jener Arbeitskräfte reisten mit ihren Familien im Frühjahr an, die meisten kamen aber ohne Anhang. Sie wurden bei der Aussaat, beim Einbringen der Ernte und beim Dreschen eingesetzt und wohnten während dieser Zeit im Saisonarbeiterhaus (Schnitterkate). Nach Ablauf der Saison fuhren sie wieder in Ihre Heimat zurück“ (Quelle: Frau Jutta Felgendreher aus Brokstedt: Hardebek in Vergangenheit und Gegenwart, erschienen im Heimatkundlichen Jahrbuch für den Kreis Segeberg, 1981).

Wohnkate
Wohnkate Lüthje in Hardebek

Zeichnung von 1898.

Hardebeker Fachwerkkate von den Kätner Lüthje.

Hardebek bestand vor der „Remontezeit“, also vor 1897, aus solchen Fachwerkkaten.

Schnitterkate
Schnitterkate, davor Familie Zimmermann

Diese Aufnahme aus dem Jahre 1936 zeigt die Schnitterkate mit den neuen Bewohnern nach der sogenannten „Remontezeit“.

Personengruppe von links nach rechts:

August Zimmermann, Ehepaar Katharina (geb. Storm) und Karl Zimmermann, Ehepaar Franz und Helene Christine (geb. Fock) Zimmermann.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges wurde im Jahre 1921 die Ländereien, Ställe und die Wohnhäuser des Remontedepots an die schleswig-holsteinische Höfebank in Kiel verkauft. Diese teilte das Gut Hardebek in über 30 größere und kleinere landwirtschaftliche Siedlungen auf. Der Hofkutscher Franz Zimmermann war in der Lage die Anzahlung für den Kauf der Schnitterkate mit 8,5 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche aufzubringen. Der gesamte Kaufpreis betrug 87.400,- Rentenmark. Auf der  hinteren Hoffläche wurde ein Stallgebäude errichtet. Aus dem Tagelöhnersohn Fritz Zimmermann war ein selbstständiger Landwirt geworden.

Kartoffelernte in Hardebek
Kartoffelernte in Hardebek

Kartoffelernte in Hardebek

Linke Person: Anni (Anna Frieda) Blunck, geb. Zimmermann.

Andere Personen sind unbekannt.

Anni Blunck (geb. Zimmermann) war die Tochter von Franz Zimmermann. Ihr Sohn, Hans Dieter Blunck, übernahm später den Hof (Schnitterkate).

Strohwagen
Strohernte auf dem Schnitterhof

Getreide und Strohernte.

Bis 1962 wurde auf dem Hof Zimmermann/Blunck (Schnitterkate) Arbeitspferde zu der Bewirtschaftung der Felder eingesetzt.

Person auf dem Wagen: Hans Dieter Blunck, Enkel von Fritz Zimmermann.